Aristotelianism in Venetian Opera
Das Projekt widmet sich den ästhetischen Grundlagen der Oper in einem Zeitraum (ca. 1637-1670), der für die Gattung insgesamt und bis heute prägend ist. Dabei soll ein Gegengewicht zu dem gängigen Narrativ geschaffen werden, das die Libretti einiger weniger Angehöriger der sogenannten Accademia degli incogniti als ausschlaggebend für die Entwicklung der Oper als eigenständiger und nachhaltig wirksamer Gattung ansieht, und stattdessen das Wirken anderer Librettisten wie Giovanni Faustini oder Nicolò Minato sowie deren Umsetzung der aristotelischen Ästhetik in den Mittelpunkt der Betrachtung gestellt werden. Oper wird somit nicht als ein elitäres Projekt einiger weniger Angehöriger der venezianischen Oberschicht konstruiert, sondern vielmehr als eine genuin demokratische Gattung, deren Diskursform auch für die Gesellschaft heute noch von tiefgreifender Bedeutung sein kann. Das Ziel des Projektes ist die Veröffentlichung einer Monografie zum Thema.