30.09.2025

Kunst als reflexive Praxis: Überlegungen zur hochschulischen Rahmung künstlerischer Integrität

Die AQ-Jahrestagung 2025 stand im Zeichen der Frage, wie wissenschaftliche und künstlerische Integrität im österreichischen Hochschulraum gestärkt und sektorenübergreifend verankert werden können. Vertreter*innen aus Universitäten, Fachhochschulen, Kunsthochschulen sowie außerhochschulischen Einrichtungen brachten ihre Perspektiven ein und stellten Beispiele aus der Praxis vor.

Mit dem Beitrag von Bernhard Achhorner, dem Leiter unseres Forschungsmanagements, war auch die Stella Musikhochschule vertreten und konnte den spezifischen Zugang einer privaten Musikhochschule in die Debatte einbringen. Unter dem Titel »Kunst als reflexive Praxis: Überlegungen zur hochschulischen Rahmung künstlerischer Integrität« stellte er den an der Stella entwickelten Ansatz vor, der derzeit in einer Satzungsergänzung institutionell verankert wird. Dabei wurde betont, dass künstlerische Praxis nicht einfach nach den Maßstäben wissenschaftlicher Integrität zu bewerten ist, sondern eigene Parameter wie Prozessualität, Kontextsensibilität, Redlichkeit und Ambivalenz berücksichtigt.

Der Vortrag machte deutlich, dass künstlerische Integrität weniger als starres Regelwerk zu verstehen ist, sondern als Kultur der Verantwortung und Reflexion, die Freiheit künstlerischen Ausdrucks mit ethischer Sorgfalt gegenüber Quellen, Kontexten und Mitwirkenden verbindet. In der anschließenden Diskussion wurde sichtbar, dass der Begriff der »künstlerischen Integrität«, als in Analogie zur wissenschaftlichen Integrität entwickeltes Konzept, an Kunst- und Musikhochschulen noch zahlreiche Fragen aufwirft. Zugleich wurde klar, dass die von der Stella Musikhochschule vorgestellten Überlegungen einen wichtigen Impuls für einen breiteren hochschulübergreifenden Diskurs bieten.

Künftig wird es darum gehen, gemeinsam tragfähige Zugänge in enger Kooperation mit anderen Hochschulen, Studierenden und außerhochschulischen Partnern zu entwickeln und weiterzuführen. Die Stella Musikhochschule versteht ihren Beitrag daher nicht als abgeschlossene Definition, sondern als Ausgangspunkt für eine fortlaufende Arbeit an hochschulübergreifenden Standards, die wissenschaftliche und künstlerische Integrität gleichermaßen in den Blick nehmen.

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