(Opern-)Musik und Popularität im 21. Jahrhundert: Ästhetik | Teilhabe | Geschichte

Internationale Tagung an der Stella vom 17. bis 19. Juli 2025

Die Tagung „(Opern-)Musik und Popularität im 21. Jahrhundert“ untersucht die Prozesse der Popularisierung von klassischer Musik und Oper. Während die Musikwissenschaft oft das „Originalwerk“ in den Mittelpunkt stellt, richtet diese Tagung den Blick darauf, wie Musik über Bearbeitungen, Arrangements, Medialisierung und moderne Verbreitungswege einem breiten Publikum zugänglich gemacht wird.
Als historisches Referenzwerk steht Carl Maria von Webers „Freischütz“ im Zentrum der Diskussion, der 2025 erneut bei den Bregenzer Festspielen inszeniert wird. Die Konferenz bringt Musikwissenschaftlerinnen, Opernforscherinnen, Musiksoziologinnen und Ästhetikerinnen zusammen, um den Zusammenhang zwischen musikalischer Qualität, Popularität und gesellschaftlicher Teilhabe zu diskutieren.


Donnerstag, 17. Juli 2025

14:00–14:30
Eröffnung
Grußworte von Rektor Jörg-Maria Ortwein und Andrea Horz


Session I – Opernpopularisierung im Spiegel der Geschichte
Moderation: Bernhard Achhorner

14:30–15:15
Fabian Kolb (HfMDK Frankfurt):
Der Freischütz daheim: Popularisierungsprozesse und Spielarten häuslicher
Opernrezeption in Biedermeier und Vormärz

15:15–16:00
Gesa zur Nieden (Universität Augsburg):
Der Wald in populärer Musik und Musiktheater der 1930er und 1940er Jahre

Pause: 16:00–16:15


Session II – Konzepte des Populären
Moderation: Andrea Horz

16:15–17:00
Michael Fischer (Zentrum für Populäre Kultur und Musik, Freiburg):
Oper für alle? Popularisierung – Medialisierung – Eventisierung


Freitag, 18. Juli 2025

Session III – Opernideologie
Moderation: Hendrik Schulze

11:00–11:45
Tobias Janz (Universität Bonn):
Wagner und das Populäre. Über die Lieder der Meistersinger

11:45–12:30
Berta Joncus (Guildhall School of Music and Drama, London):
Abolitionism in 18th-century English Opera: Sentimentalizing Racism

Mittagspause: 12:30–14:00


Session IV – Strategien der Stars
Moderation: Michael Fischer

14:00–14:45
Berthold Over (Universität Augsburg / Telemann-Zentrum):
Georg Philipp Telemann zwischen Marketing und Popularität

14:45–15:30
Arnold Jacobshagen (HfMT Köln):
Stars und Spielpläne: Popularisierung der Oper am Beispiel von Maria Callas, Plácido Domingo und Cecilia Bartoli

Pause: 15:30–16:00


Session V – Oper in den Medien
Moderation: Andrea Horz

16:00–16:45
Adrian Kuhl (Goethe-Universität Frankfurt):
Popularisierung durch Verfilmung? Jens Neuberts ‚Der Freischütz‘ (2010) im Kontext neuerer Opernfilme

16:45–17:30
Carolin Krahn (Universität Kassel):
Oper geht durch den Magen: Multimediale Entgrenzungen eines Genres in der
Lebensmittelindustrie des 20. Jahrhunderts

Pause: 17:30–17:45


Session VI – Oper in den Medien
Moderation: Andrea Horz

17:45–18:30
Patrick Mertens (JLU Gießen):
Von Sheet-Music-Drucken bis TikTok-Reprisen: Die Verwertung und Popularisierung von Musiktheaterwerken im Londoner West End


Samstag, 19. Juli 2025

Session VII – Teilhabe & Öffentlichkeit
Moderation: Bernhard Achhorner

10:00–10:45
Hendrik Schulze (Stella Vorarlberg):
Zur Darstellung volkstümlicher Figuren in Verbindung mit Publikumserziehung in der Venezianischen Oper

10:45–11:30
John D. Wilson (Universität Wien):
Die Emporbringung des Opernarrangements in den Abendunterhaltungen der
Gesellschaft der Musikfreunde in Wien (1818–1830)

Pause: 11:30–12:00


Session VIII – Ästhetik & Gegenwart
Moderation: Bernhard Achhorner

12:00–12:45
Richard Erkens (Deutsches Studienzentrum Venedig):
Angst-RaumWolfsschlucht: Webers Freischütz, die Geschichte eines Amokläufers?

12:45–13:30
Abschlussgespräch mit Florian Amort (Bregenzer Festspiele & Händel-Festspiele Halle) und Andrea Horz (Stella Vorarlberg Privathochschule für Musik)

Verabschiedung ab 13:30