Musikwissenschaft

Die Professur Musikwissenschaft vertritt das Fach in seiner ganzen Breite, ist aber in ihrem Forschungsschwerpunkt in der Musikgeschichte und der Regionalforschung angesiedelt. Spezifische Forschungsschwerpunkte umfassen unter anderem die Musik des 17. Jahrhunderts, insbesondere die italienische Oper und Instrumentalmusik sowie den französischen Tanz. Hierbei sind vor allem Fragen der Aufführungspraxis, der Ästhetik, der musikalischen Dramaturgie sowie des Gebrauchs von Musik im Alltag von Interesse.  

Hinzu kommt die Erforschung von Musiken und Musizierpraktiken von Gruppen, die im musikwissenschaftlichen Narrativ historisch unterrepräsentiert sind, etwa Menschen, die außerhalb der großen Zentren angesiedelt waren, die aufgrund ihrer Bildung, ihrem Geschlecht oder ihrem sozialen Status nicht zur Hochkultur gezählt wurden, und die so in der Musikgeschichtsschreibung weitgehend namens- und gesichtslos geblieben sind, etwa die ländliche Bevölkerung in den Gebieten zwischen Comer See und Bodensee. In diesem Zusammenhang steht auch die Entwicklung und Erprobung neuer methodischer Ansätze, die sich an denen anderer Disziplinen in den Geisteswissenschaften orientieren und diese an die Fragestellungen der Musikwissenschaft anzupassen suchen.  

Ein weiterer bedeutender Schwerpunkt ist die musikalische Philologie und Editionstechnik, in der Fragen der musikalischen Praxis, des Werkcharakters von Musik sowie der Umsetzung und Lesbarmachung musikalischer Texte behandelt werden. 

Darüber hinaus werden durch das Forschungsfeld Volksmusikforschung im Bodenseeraum offene Forschungsfragen zu alemannischer Volksmusik erschlossen und in musikpädagogische Vermittlungskontexte überführt sowie Forschungsansätze zum Spannungsfeld Volksmusik und Migration im Bodenseeraum entwickelt. 

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